EKG
Ein Elektrokardiogramm (EKG) wird in der Vorsorgeuntersuchung eingesetzt, um die Herzgesundheit zu beurteilen und mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, selbst wenn keine Symptome vorliegen.
Die Gründe für ein EKG zur Vorsorge sind:
​
1. Früherkennung von Herzrhythmusstörungen
-
Ein EKG kann Auffälligkeiten wie Vorhofflimmern, Extrasystolen oder andere Herzrhythmusstörungen erkennen, bevor Symptome auftreten.
-
Diese Störungen können das Risiko für Schlaganfälle und andere Komplikationen erhöhen.
​
2. Erkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
-
Ein EKG kann Hinweise auf koronare Herzkrankheit (KHK), Durchblutungsstörungen oder einen früheren Herzinfarkt geben, die möglicherweise unbemerkt geblieben sind.
-
Auch Überlastungen oder Vergrößerungen des Herzmuskels, z. B. bei Bluthochdruck, lassen sich feststellen.
​
3. Risikobewertung bei Vorerkrankungen
-
Für Menschen mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Rauchen oder einer familiären Vorgeschichte von Herzerkrankungen ist ein EKG sinnvoll, um das individuelle Herz-Kreislauf-Risiko einzuschätzen.
​
4. Kontrolle bei Medikamenteneinnahme
-
Einige Medikamente (z. B. Antiarrhythmika oder Psychopharmaka) können das Herz beeinflussen. Ein EKG dient dazu, potenzielle Nebenwirkungen wie QT-Zeit-Verlängerungen zu überwachen.
​
5. Abklärung von Beschwerden
-
Bei unspezifischen Symptomen wie Brustschmerzen, Schwindel, Atemnot oder Herzrasen kann ein EKG dazu beitragen, die Ursache zu finden.
​
6. Prävention von plötzlichem Herztod
-
Bestimmte Herzkrankheiten wie das Brugada-Syndrom oder die Long-QT-Syndrome, die das Risiko für plötzlichen Herztod erhöhen, können mit einem EKG frühzeitig erkannt werden.
​
7. Fitness- und Belastungsbewertung
-
Besonders bei sportlich aktiven Menschen oder Personen, die neu mit Sport beginnen möchten, gibt das EKG Aufschluss darüber, ob das Herz belastbar ist.​​
​
​
Langzeit-Blutdruck
Eine Langzeit-Blutdruckmessung wird durchgeführt, um einen umfassenden Überblick über den Blutdruck einer Person im Verlauf von 24 Stunden oder länger zu erhalten. Sie bietet detaillierte Informationen, die in einer einmaligen Messung beim Arzt nicht erfasst werden können.
Gründe für eine Langzeit-Blutdruckmessung:
​
1. Diagnose von Bluthochdruck (Hypertonie)
-
Zur Bestätigung einer Hypertonie-Diagnose, insbesondere bei Verdacht auf Weißkittelhypertonie (erhöhter Blutdruck nur in der Arztpraxis).
-
Um eine maskierte Hypertonie (normaler Blutdruck in der Arztpraxis, aber erhöht im Alltag) zu identifizieren.
​
2. Überwachung der Bluthochdruckbehandlung
-
Bewertung der Wirksamkeit einer medikamentösen Therapie.
-
Anpassung der Therapie, falls der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt wird.
-
Überprüfung der Blutdruckwerte zu unterschiedlichen Tageszeiten, z. B. um morgendliche Blutdruckspitzen zu erkennen.
​
3. Erkennung von Blutdruck-Schwankungen
-
Dokumentation von Schwankungen über den Tag oder die Nacht (z. B. bei Verdacht auf nächtliche Hypertonie).
-
Untersuchung des Tag-Nacht-Rhythmus des Blutdrucks (dipping-Verhalten).
​
4. Diagnose von sekundärer Hypertonie
-
Abklärung von Bluthochdruck, der durch andere Erkrankungen verursacht wird, wie Nierenerkrankungen, hormonelle Störungen (z. B. Hyperaldosteronismus) oder Schlafapnoe.
​
5. Prävention und Risikoeinschätzung
-
Einschätzung des kardiovaskulären Risikos, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht oder familiärer Vorbelastung.
-
Erkennung von Hypotonie (zu niedriger Blutdruck), z. B. bei älteren Menschen oder Patienten mit Kreislaufproblemen.
​
6. Symptomklärung
-
Abklärung von Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Ohnmacht oder Sehstörungen, die mit Blutdruckschwankungen zusammenhängen könnten.
​
7. Untersuchung von belastungsabhängigem Blutdruckverhalten
-
Feststellung, ob der Blutdruck unter psychischem oder physischem Stress untypisch ansteigt.
Spirometrie
Eine Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung) wird durchgeführt, um die Funktion der Lunge zu überprüfen und mögliche Erkrankungen der Atemwege zu diagnostizieren, zu überwachen oder auszuschließen. Sie misst die Menge (Volumen) und Geschwindigkeit (Fluss) der eingeatmeten und ausgeatmeten Luft und liefert wichtige Informationen über die Leistungsfähigkeit der Atemwege.
​
Gründe für eine Spirometrie:
1. Diagnose von Atemwegserkrankungen
-
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Zur Bestätigung oder zum Ausschluss dieser häufigen Erkrankung, besonders bei Rauchern oder Personen mit Atemnot.
-
Asthma bronchiale: Zur Identifikation der typischen Atemwegsverengungen, die oft reversibel sind.
-
Restriktive Lungenerkrankungen: Zur Erkennung von Lungenvolumeneinschränkungen, z. B. durch Lungenfibrose oder Adipositas.
​
2. Überwachung von Lungenerkrankungen
-
Verlaufskontrolle bei Patienten mit bereits diagnostiziertem Asthma, COPD oder anderen Lungenkrankheiten.
-
Überprüfung der Wirksamkeit von Medikamenten, wie z. B. Bronchodilatatoren oder Kortikosteroiden.
​
3. Früherkennung bei Risikogruppen
-
Raucher: Um frühzeitig Veränderungen der Lungenfunktion festzustellen, bevor Symptome auftreten.
-
Personen mit beruflicher Exposition gegenüber Schadstoffen, wie Staub, Chemikalien oder Asbest.
​
4. Untersuchung von Atemwegssymptomen
-
Bei anhaltender Atemnot, chronischem Husten, Engegefühl in der Brust oder pfeifenden Atemgeräuschen.
​
5. Beurteilung der Operationsfähigkeit
-
Vor größeren chirurgischen Eingriffen (insbesondere an Herz, Lunge oder Bauchorganen), um die Atemreserve und das Risiko für Komplikationen einzuschätzen.
​
6. Überprüfung der Belastbarkeit
-
Zur Abklärung der Atemkapazität bei Menschen, die sportlich aktiv werden möchten oder an körperlicher Leistungsfähigkeit verlieren.
​
7. Beurteilung von Long-COVID-Folgen
-
Zur Abklärung von anhaltenden Atemproblemen oder eingeschränkter Lungenfunktion nach einer COVID-19-Infektion.
​
8. Nachsorge nach Lungenerkrankungen oder -operationen
-
Überwachung der Lungenfunktion nach einer Lungenentzündung, einem Pneumothorax oder chirurgischen Eingriffen an der Lunge.
​
Vorteile der Spirometrie
-
Die Untersuchung ist nicht-invasiv, schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.
-
Sie liefert klare Werte für die Lungenkapazität und die Flussgeschwindigkeit der Luft, die für eine Diagnose entscheidend sein können.
​